Beim Anschluss der Dampfbremse mit Klebemassen an Mauerwerk soll je nach Hersteller eine bestimmte Dicke (nach Andrücken der Dampfbremse) eingehalten werden. Einige Hersteller geben auch bekannt, dass keine Anpresslatte notwendig ist. Allerdings werden im Baualltag immer wieder Forderungen nach einer Anpresslatte laut. Damit drücke ich aber die Verklebung stark zusammen. Wie ist damit umzugehen?
Wenn die Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers eingehalten werden, kann sich der Verarbeiter an den Hersteller wenden, wenn es zu Problemen kommt. Wenn aber von den Herstellervorgaben für die Verarbeitung des Produktes (hier Klebemasse) abgewichen wird, dann hat der Handwerker bzw. der Verarbeiter das Nachsehen und muß sich im Falle eines Mangeles schuldhaftes Verhalten vorhalten lassen - mit allen sich daraus ergebenden rechtlichen Konsequenzen. In der Praxis sieht es leider so aus, dass die Herstellervorgaben oft nicht eingehalten werden. Viele Verarbeiter kennen die Verarbeitungsrichtlienien garnicht.
Verstehe ich das richtig, dass ich die Anpresslatte "rechtlich" weglassen muss? Ist es denn technisch ein Problem, wenn ich es dennoch tue (zerdrücke die Verklebung)?
Im schlimmsten Falle, könnte das so enden, ja. ABER: Durch die Anpresslatte wird die Verklebung mechanisch gesichert, nach meinen Erfahrungen halten solche Anschlüsse dauerhaft dicht. Ein eventueller Regressanspruch wird also daraus nicht entstehen, da die Erleichterung "Weglassen der Anpresslatte" nicht genutzt wurde und das Werk durch eben eine solche höher wertig ist.
Auch der DIN-Entwurf 4108-7 vom Januar 2009 enthält im Abschnitt 8, Bild 22 so ein "Beispiel zum Anschluss von Plattenmaterialien mit Streifen aus Luftdichtheitsbahnen an verputztes Mauerwerk oder Beton mit oder ohne mechanische Sicherung".
Dieses dieses Detail kommt häufig "so" zur Ausführung und führt regelmäßig zu Problemen, da die von den Herstellern der Hochleistungskleber vorgeschriebene Mindestdicke der Klebeschicht in der Praxis kaum eingehalten wird.
Aus meiner Sicht verleitet diese Detaildarstellung sowohl den Planer, als auch den Bauausführenden in starkem Maße dazu, die an anderer Stelle geforderte Einhaltung der Herstellervorschriften zu verdrängen ... und gehört so nicht in diese Norm!
Leider kann ich zu diesem Detailpunkt keine Erfahrungen einbringen.
Jedoch handelt es sich bei neuen DIN 4108-7 zur Luftdichtheit von Gebäuden um die Entwurfsfassung und man kann bis zum 19. Mai 2009 noch Einwände gegen die Entwurfsfassung erheben.
In der Legende zu Bild 22, Nr. 5 (mechanische Sicherung) wird nur das vorkomprimierte Dichtband genannt! Die mechanische Sicherung scheint sich nur darauf zu beziehen. Im Gegensatz zu Punkt 4 der Legende, wo auch eine Klebemasse als Möglichkeit genannt wird.
danke für die durchaus nachvollziehbare Interpretation dieser Darstellungsvariante(n). Denke trotzdem, dass es entweder Klebemassen gibt, die mit Anpresslatte so zum Einsatz kommen können (siehe z. B. auch in Bild 10), oder aber ... diese Darstellungen sind schlichtweg aus der Norm zu entfernen.
Für die Benennung eines Klebemassen-Beispiels für die Verarbeitung mit Anpresslatte wäre ich dankbar.
(Zur Vermeidung nicht gewollter öffentlicher Schleichwerbung auch ger per e-Mail unter info@klaus-peter-stieler.de)
Da ich vor einiger Zeit die Diskussion angefangen habe, zuerst mal danke für die Beiträge. Unabhängig von der Norm... habe ich mich entschieden, die einzelne Situation sehr genau zu prüfen. Im Einzelfall werde ich mechanisch sichern und zwar so, dass ich die Folie sichere und damit die Verklebung frei von Spannung halte. Die mechanische Sicherung bringe ich nicht auf die Verklebung, sondern etwas versetzt dazu an, damit die Materialstärke erhalten bleibt. Damit müsste ich eigentlich alle Belange (Norm, Hersteller) beachtet haben.
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25.09.2007 14:16
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