Einen ausführlicher Artikel zum Thema Rauchabzugsöffnungen im Fahrstuhlschacht ist unter: http://www.flib.de/presse_08.html "Schornsteinhinterlüftungen und Rauchabzugsöffnungen von Aufzugsschächten beeinträchtigen die Luftdichtheit von Gebäuden" zu finden.
Die Öffnungen führen auf alle Fälle auch zu erheblichen Energieverlusten durch den Kamineffekt im Fahrstuhlschacht und die nicht unerhebliche Größe der Öffnungen. Darauf sollte man bei den Empfehlungen in der Planungsphase eines Gebäudes unbedingt hinweisen.
Zum Thema Messung gibt es zwei Auffassungen: Die eine von dem Kollegen raaner richtig zitiert, ist die Empfehlung des DIBt - Deutsches Institut für Bautechnik, die Öffnungen während der Messung abzudichten.
Der FLiB e.V. empfiehlt hingegen für die EnEV-Schlussmessung die Lufteintritte diese Öffnungen mitzumessen, also keine Abdichtung vorzunehmen.
Ich persönlich mache im Zweifelsfall zwei Messungen. Einmal im offenen Zustand und einmal im geschlossenen Zustand der Öffnungen. Die meisten Diskussionen haben sich anschließend erledigt.
Auf alle Fälle ist bei der Erstellung des Prüfberichtes eine genaue Dokumentation der temporären Abdichtungen erforderlich.
Alles klar. Die abgehängte Decke ist tatsächlich häufig ein Diskussionsgrund. Da schreibt die Norm (EN 13829) vor, dass "die mittlere lichte Raumhöhe" zur Volumenbestimmung zu verwenden ist. Viel Glück bei der Klärung des Falls.
ja, das Thema ist viel diskutiert. Aus diesem Grund gibt der Fachverband zur Ausgabe der Ergenisse folgende Empfehlungen (FLiB - Beiblatt zur DIN EN 13829, http://www.flib.de/Publikationen/EN_Inhalt.pdf):
"Die abgeleiteten Kenngrößen wie n50, q50 oder w50 werden mit zwei wertangebenden Ziffern mathematisch gerundet angegeben (z.B. 0,97; 1,3; 11)." (Kapitel 6.3 Abgeleitete Größen).
In Ihrem Fall wäre das Ergebnis tatsächlich 1,1.
Zur Bewertung des Messergebnisses wird folgendes empfohlen:
Ist der gemessene Wert und die daraus ermittelte Kenngröße (n50, q50, w50) ohne die Fehlerbetrachtungen kleiner / gleich als die Anforderung (aus z. B. EnEV, DIN 4108-7), dann gilt die Anforderung als erfüllt. Beispiel: Ermittelter n50 Wert: 2,9 h-1 ± 10% Grenzwert z.B. lt. DIN 4108-7 vom August 2001 ist ≤ 3,0 h-1. Der ermittelte Wert ist ohne die Fehlerbetrachtung kleiner als der in der Norm geforderte Grenzwert. Die Anforderungen bezüglich der Kenngröße n50 sind damit erfüllt.
Wenn in Ihrem Test die Anforderung 1,0 1/h einzuhalten ist, überschreitet das Messergebnis 1,1 1/h den Grenzwert und die Anforderung ist nicht erfüllt.
Rein formal gesehen.
Kontrollieren Sie am Besten nochmal die Volumenberechnung und Ihren Prüfbericht sorgfältig.
Ich persönlich werde immer sehr aufmerksam, wenn ich Messergebnisse an der Grenze der Anforderungen erhalte. Schon während der Leckageortung kontrolliere ich alle temporären Abdichtungen sehr genau. Notfalls mache ich mehrere Tests, um die Wiederholbarkeit des Messergebnisses aufzuzeigen. Und ich führe immer die Unter- und die Überdruckmessung durch.
Soviel zu der formalen Seite.
Warum wurde das Volumen denn nachgerechnet und der, wie ich annehme Luftwechsel, von 1,0 auf 1,1 nachkorrigiert? Ich denke hier geht es nicht um die Qualität der Gebäudehülle, sondern um andere Dinge?!
Was ein Anwalt hierzu schreibt: Zitat aus dem Beitrag "Die Luftdichtheit der Gebäudehülle im öffentlichen und privaten Baurecht". Autor Ulf Köpke, Rechtsanwalt in dem FLiB-Buch, Band 1
"Das durch §6 Abs. 1 in der seit dem 1.10.2007 (!) geltenden Fassung der Energieeinsparverordnung trotzdem ein Ausführung der luftdichten Gebäudehülle nicht nur nach dem "Stand der Technik", sondern nun nach Maßgabe der "allgemein anerkannten Regeln der Technik" verlangt wird, ist kaum verständlich, da für die Luftdichtheit relevante Technikregeln, die ihrerseits bereits als "allgemein anerkannt" gelten könnten, kaum ersichtlich sind. Öffentlich rechtlich ist dieser Fehlgriff des Verordnungsgebers zwar unschädlich, weil in Ermangelung allgemein anerkannter Regeln der Technik auf das insoweit höherrangige Recht der EnEG zurückzugreifen ist, welches unverändert lediglich eine Ausführung nach dem "Stand der Technik" verlangt."
In der obersten Geschossdecke (Kehlbalkenlage) von 5 Reihenhäusern (2 Jahre bewohnt) wurden Feuchteschäden festgestellt. Die Leckageortung bei Unterdruck im bewohnten Dachgeschoss zeigte Leckagen in der Dachschräge und der obersten Geschossdecke, an den Anschlussfugen zum Giebel und zum Fußboden sowie an den Durchdringungen (Downlights, Lampenkabel). Bei Überdruck wurde in die georteten Leckagen Nebel eingeleitet. Dieser trat deutlich sichtbar im Spitzboden an den schadhaften Stellen aus. Wie solche Feuchteschäden aussehen könnten, sieht man an den folgenden Bildern:
Dach: Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Unterspannbahn aufgrund ungenügender Luftdichtheit der Luftdichtheitsebene – Die Dämmung klebt an der Unterspannbahn.
Kehlbalkenlage: Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Bodenbelag im Spitzboden aufgrund ungenügender Luftdichtheit der Luftdichtheitsebene. Im Bild ist die Unterseite des Spitzboden-Bodenbelages zu sehen. Die Dämmung klebt aufgrund der Feuchtigkeit am Belag und Schimmel hat sich gebildet.
Die Luftwechselrate der Gebäude (ohne Lüftungsanlage) lag um 1,5 1/h.
In der obersten Geschossdecke (Kehlbalkenlage) von 5 Reihenhäusern (2 Jahre bewohnt) wurden Feuchteschäden festgestellt. Die Leckageortung bei Unterdruck im bewohnten Dachgeschoss zeigte Leckagen in der Dachschräge und der obersten Geschossdecke, an den Anschlussfugen zum Giebel und zum Fußboden sowie an den Durchdringungen (Downlights, Lampenkabel). Bei Überdruck wurde in die georteten Leckagen Nebel eingeleitet. Dieser trat deutlich sichtbar im Spitzboden an den schadhaften Stellen aus. Wie solche Feuchteschäden aussehen könnten, sieht man an den folgenden Bildern:
Dach: Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Unterspannbahn aufgrund ungenügender Luftdichtheit der Luftdichtheitsebene – Die Dämmung klebt an der Unterspannbahn.
Kehlbalkenlage: Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Bodenbelag im Spitzboden aufgrund ungenügender Luftdichtheit der Luftdichtheitsebene. Im Bild ist die Unterseite des Spitzboden-Bodenbelages zu sehen. Die Dämmung klebt aufgrund der Feuchtigkeit am Belag und Schimmel hat sich gebildet.
Die Luftwechselrate der Gebäude (ohne Lüftungsanlage) lag um 1,5 1/h.
Thema von Rolfsmeier im Forum Thermografie und sonst...
Die Thermografiekamera ist ein gutes Hilfsmittel, um Leckagen während einer Luftdichtheitsmessung zu orten. Die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen sollte so 5 K überschreiten. Bei einem künstlich erzeugten Unterdruck (von ca. 50 Pascal) im Gebäude wird die Außenluft über Undichtheiten ins Gebäudeinnere gesogen. Die Luft streicht über die anliegenden Bauteiloberflächen hinweg und verändert deren Oberflächentemperatur. Diese Veränderungen können mit der Thermografiekamera visualiert und dokumentiert werden.
In den folgenden Aufnahmen ist eine Bodenklappe zu sehen. 1. Bild: Vor Erzeugung des Unterdruckes
2. Bild: Während es Unterdruckes - die Undichtheiten zeichnen sich dunkel ab
Vorsicht ist jedoch bei der Beurteilung der Leckagen geboten. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen der einströmenden Luft und /oder je länger der Unterdruck vor der Aufnahme herrschte, desto gravierender zeichnen sich die Unregelmäßigkeiten ab.
Eine Kontrolle der Leckagen mit dem Thermoanemometer und eine sorgfältige Dokumentation der Randbedingungen (Temperaturdifferenz, Zeitpunkt der Aufnahme des Thermogrammes während des Unterdruckes, etc.) sind notwendig.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Thermografie gemacht?
Die Thermografiekamera ist ein gutes Hilfsmittel, um Leckagen während einer Luftdichtheitsmessung zu orten. Die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen sollte so 5 K überschreiten. Bei einem künstlich erzeugten Unterdruck (von ca. 50 Pascal) im Gebäude wird die Außenluft über Undichtheiten ins Gebäudeinnere gesogen. Die Luft streicht über die anliegenden Bauteiloberflächen hinweg und verändert deren Oberflächentemperatur. Diese Veränderungen können mit der Thermografiekamera visualiert und dokumentiert werden.
In den folgenden Aufnahmen ist eine Bodenklappe zu sehen. 1. Bild: Vor Erzeugung des Unterdruckes
2. Bild: Während es Unterdruckes - die Undichtheiten zeichnen sich dunkel ab
Vorsicht ist jedoch bei der Beurteilung der Leckagen geboten. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen der einströmenden Luft und /oder je länger der Unterdruck vor der Aufnahme herrschte, desto gravierender zeichnen sich die Unregelmäßigkeiten ab.
Eine Kontrolle der Leckagen mit dem Thermoanemometer und eine sorgfältige Dokumentation der Randbedingungen (Temperaturdifferenz, Zeitpunkt der Aufnahme des Thermogrammes während des Unterdruckes, etc.) sind notwendig.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Thermografie gemacht?
"Aktuelle Hinweise zur bevorstehenden Änderung der Richtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Förderung der Beratung zur sparsamen und rationellen Energieverwendung in Wohngebäuden vor Ort (Vor-Ort-Beratung). ... Luftdichtigkeitsprüfungen nach DIN 13829 können als Bonus zur Energiesparberatung gefördert werden (mit neuen Anforderungen an den Bericht und Förderbeträge) ..."
In der aktuellen Ausgabe des Bundesanzeigers finden Sie den Text und ab dem 1. Oktober 2009 wird er auf der oben genannten Internetseite veröffentlicht.
"Aktuelle Hinweise zur bevorstehenden Änderung der Richtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Förderung der Beratung zur sparsamen und rationellen Energieverwendung in Wohngebäuden vor Ort (Vor-Ort-Beratung). ... Luftdichtigkeitsprüfungen nach DIN 13829 können als Bonus zur Energiesparberatung gefördert werden (mit neuen Anforderungen an den Bericht und Förderbeträge) ..."
In der aktuellen Ausgabe des Bundesanzeigers finden Sie den Text und ab dem 1. Oktober 2009 wird er auf der oben genannten Internetseite veröffentlicht.
Thema von Rolfsmeier im Forum Luftdichtheitsmessung
Bei großen Gebäuden sind Baubegehungen vor der eigentlichen Luftdichtheitsmessung unbedingt empfehlenswert. Viele Auftraggeber kennen sich mit dem Thema Luftdichtheit so gut wie gar nicht aus. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Oft findet man riesige Öffnungen in der Gebäudehülle, die eine Messung unter Umständen unmöglich machen(z.B. Entrauchungsöffnungen in Fahrstuhlschächten oder Kabeldurchführungen, siehe Foto).
Um Volumenströme durch große Leckagen bei großen Gebäuden abzuschätzen, kann folgende (sehr grobe) Abschätzungsformel zur Hilfe genommen werden:
Volumenstrom bei 50 Pascal = Leckagenöffnung in cm² x ca. 2
V50 (m³/h) = ALeckage (cm²) x 2
Beispiel: Durch eine strömungsungünstige Öffnung von 0,1 m² (=1000cm²) strömen bei 50 Pascal Differenzdruck rund 2000 m³/h.
Mit Hilfe dieser sehr groben Abschätzung, können die Beteiligten während einer Baubegehung im Vorfeld, über die Auswirkungen bei der Messung aufgeklärt werden.
Bei großen Gebäuden sind Baubegehungen vor der eigentlichen Luftdichtheitsmessung unbedingt empfehlenswert. Viele Auftraggeber kennen sich mit dem Thema Luftdichtheit so gut wie gar nicht aus. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Oft findet man riesige Öffnungen in der Gebäudehülle, die eine Messung unter Umständen unmöglich machen(z.B. Entrauchungsöffnungen in Fahrstuhlschächten oder Kabeldurchführungen, siehe Foto).
Um Volumenströme durch große Leckagen bei großen Gebäuden abzuschätzen, kann folgende (sehr grobe) Abschätzungsformel zur Hilfe genommen werden:
Volumenstrom bei 50 Pascal = Leckagenöffnung in cm² x ca. 2
V50 (m³/h) = ALeckage (cm²) x 2
Beispiel: Durch eine strömungsungünstige Öffnung von 0,1 m² (=1000cm²) strömen bei 50 Pascal Differenzdruck rund 2000 m³/h.
Mit Hilfe dieser sehr groben Abschätzung, können die Beteiligten während einer Baubegehung im Vorfeld, über die Auswirkungen bei der Messung aufgeklärt werden.
auch ich würde das Beckenvolumen nicht hinzurechnen. Es ist nämlich genau das der Punkt: "Das Gebäude wird dadurch nicht dichter nur weil Wasser im Schwimmbecken ist."
Würde man bei der vorgezogenen Messung das größeres Volumen ansetzen (inklusive Beckenvolumen), wäre die Luftwechselrate n50 geringer, als bei der Messung im Nutzungszustand (ohne Beckenvolumen). Das wäre dem Kunden schwer vermittelbar.
Also für die Volumenberechnung den ausgebauten Zustand ansetzen.
der Veröffentlichungszeitpunkt des 2. Bandes vom Flib-Buch ist offen. Wir werden auf der Internetseite vom Fachverband jedoch rechtzeitig darüber informieren.
wenn ich Sie richtig verstanden habe möchten Sie ein Seminar belegen, um sich über den fachgerechten Einbau von Fenster zu informieren. Auf der folgenden Seite vom FLiB e.V. können Sie Lehrgänge zum Thema "Dichten und Dämmen" finden: http://www.flib.de/Termine/index.html#Lehrgaenge Sie könnten bei den Einrichtungen konkret nachfragen, wie ausführlich ihr Interessengebiet angesprochen wird.
Vielleicht ist es aber auch sinnvoll direkt bei den Herstellern von Luftdichtheitsmaterialien nach aktuellen Möglichkeiten der Weiterbildung oder nach Informationsmaterial zu fragen. Ich habe da eigentlich immer positive Erfahrungen gemacht. Eine Liste von Herstellern können Sie unter: http://www.flib.de/Mitglieder/Material.html finden.
Um sich über umfassend über das Thema Luftdichtheit zu informieren, ist das FLiB Buch sehr empfehlenswert. Unter dem Link: http://www.flib.de/Buch/index.html kann das Inhaltsverzeichnis und Leseproben eingesehen werden.
Natürlich wird es immer einige "schwarze Schafe" auch bei uns Messteams geben, ob mit oder ohne Zertifizierung.
Die Zertifizierung birgt die Möglichkeit, einen Rahmen festzustecken, welchen Umfang die BlowerDoor Messung haben soll. Der Messzeitpunkt, die Gebäudepräparation, die Kontrolle der eigenen Abdichtungen, die Ortung großer Leckagen und die Aufnahme der Messreihen seien hier als grobe Eckpunkte, für eine Messung für die EnEV festgehalten. Als zertifizierter Prüfer kann man sich an diesen Rahmen halten und bei Abweichungen den Auftraggeber darüber informieren. Damit ist klar umrissen, welchen Umfang die Messung hat.
Die Preise für eine Messung sind stabil und liegen im Mittel um die 350 Euro für ein Einfamilienhaus (Arbeitsaufwand ca. 3 Stunden vor Ort, Bearbeitung und Ausdruck des Prüfberichtes (ohne Leckagenfotos oder Thermografie) im Büro).
Dieser Preis kann gegenüber dem Auftraggeber vertreten werden und der Umfang der Messleistung ist exakt beschreiben. Durch die Zeritifizierung weist der Prüfer zudem eine kontrollierte Qualität seiner Leistung nach.
Das Thema "Zertifizierung" hat bei unseren europäischen Nachbarn übrigens einen sehr viel höheren Stellenwert und wird eher angestrebt als bei uns.